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20. Juli 2023

WM Sprint Triathlon Hamburg

Bild zum WM Sprint Triathlon Hamburg

Nach 4-jährigem Unterbruch durfte ich am Freitag, 14. Juli, die Schweiz wieder einmal an einer Weltmeisterschaft vertreten. Dies war für mich persönlich eine ganz besondere WM, da sie in Hamburg stattfand - an dem Ort, an dem vor 10 Jahren meine triathlonsportliche Karriere auf der Kurzdistanz ihren Anfang genommen hat und an dem ich meinen ersten Sieg an einem triathlonsportlichen Grossanlass feiern durfte. Auch 10 Jahre später enttäuschte Hamburg nicht: Ein hochgradig professionell organisierter Anlass im Herzen der Stadt Hamburg mit einem stimmungsvollen Ambiente wurde uns Triathleten geboten. Während 4 Tagen fanden im Rahmen der Kurzdistanz-Weltmeisterschaften am berühmten Jungfernstieg ein Triathlonwettkampf nach dem anderen statt. Obschon eine beachtliche Anzahl an Athleten binnen kurzer Zeit ihren Triathlonwettkampf absolvierten, war das Ganze so organisiert, dass sich zu keiner Zeit zwei Wettkämpfe in die Quere gekommen wären - eine organisatorische Meisterleistung aus meiner Sicht. Mein Wettkampf fand am Freitagnachmittag statt, der Startschuss fiel um 14.30 Uhr. Nach meinem schwimmsportlichen Patzer an der Schweizermeisterschaft in Zürich wollte ich in Hamburg von Beginn weg proaktiver zuschwimmen, um möglichst ganz vorne aus dem Wasser zu kommen. Das gelang mir auch. Als zweite Dame meiner Startgruppe stieg ich aus dem Wasser und gab in der 800m langen Wechselzone mein Bestes, um möglichst schnell am Hinterrad meiner Direktkonkurrenz zu sein. Ein kleiner Fehler im ersten Wechsel führte leider dazu, dass zwei Damen meiner Alterskategorie eine Lücke zu mir reissen konnte, die ich wahrhaftig nicht mehr zu schliessen vermochte. Während die zwei vor mir liegenden Konkurrentinnen schon nach wenigen Kilometern in einer Gruppe von rund 8 Athletinnen fahren und sich entsprechend mit der Führungsarbeit auf dem Rad abwechseln konnten, hatte ich nahezu die gesamte Radstrecke im Alleingang zu bewältigen - denn von hinten kam niemand mehr an mich ran und die Lücke zur vor mir liegenden Gruppe vermochte ich nicht zu schliessen. Diese Situation forderte mental Einiges von mir ab. Doch nach einer guten halben Stunde war mit dem zweiten Wechsel der Spuk vorbei und ich konzentrierte mich auf den abschliessenden 5 Laufkilometern darauf, konstant und mit gutem Druck zu laufen. Trotz meiner stolzen Laufzeit von 19:20min änderte sich meine Platzierung im Rennen nicht mehr, sodass ich als Dritte meiner Alterskategorie die Ziellinie überquerte und WM-Bronze in Empfang nehmen durfte. Freudig und stolz über die erbrachten Leistungen - startete ich erstmalig vor meinem Sommer-Trainingslager an einer Weltmeisterschaft - aber auch etwas verärgert über den Wechselfehler, der mich sicherlich die Silbermedaille, ev. gar die Goldmedaille gekostet hatte, ging ich aus diesem Rennen hinaus und genoss anschliessend noch 2 Tage lang die Stadt Hamburg. Interessant finde ich die Feststellung, dass ich in Hamburg in allen 3 Disziplinen schneller gewesen bin als im Jahr 2019, als ich in Lausanne das Sprint-WM-Rennen bei den Damen Overall gewonnen hatte. Das zeigt mir zum Einen, dass ich mich leistungsmässig immer noch weiter entwickle, was mich motiviert, weiter zu trainieren und mir weitere sportliche Ziele zu setzen. Gleichzeitig ist diese Feststellung auch Ausdruck davon, dass das Leistungsniveau im Triathlonsport nicht nur bei den Profis, sondern auch bei den Alterskategorie-Athleten von Jahr zu Jahr höher wird. Mit einer wunderschönen, bronzenen WM-Medaille im Gepäck trat ich nach 3 definitiv erlebenswerten Tagen in Hamburg die Rückkehr in die Schweiz an, wo es direkt ins Höhentrainingslager nach St.Moritz ging.